Projektvorstellung April 2022 – GemüseheldInnen Frankfurt

Bei der kommenden Abstimmung für April 2022 stehen wieder drei spannende Projekte zur Wahl. Jedes davon leistet auf irgendeine Art und Weise einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Die ersten beiden Projekte haben wir bereits hier auf unserem Blog vorgestellt, das dritte folgt heute. Die Abstimmung beginnt dann morgen!

Pilzzucht in 10 Gemeinschaftsgärten mitten in der Stadt

Worum geht es bei dem Projekt?
Viele unserer Gärten befinden sich in der sogenannten „Grünen Lunge“ in Frankfurt, einem verwunschenen Kleingartengebiet mit vielen großen alten Bäumen. Die sind gut fürs städtische Klima. Die schattigen Bereiche darunter haben wir lange als Problemzonen gesehen, Gemüseanbau ist dort kaum möglich oder nicht sehr produktiv. Doch wie so oft in der Permakultur beinhaltet das Problem schon die Lösung, alles ist nur eine Frage der Perspektive und der eigenen Kreativität.

So sind wir auf die Idee mit der Pilzzucht gekommen. Pilze sind ein wunderbares, gesundes Lebensmittel. Und Pilze brauchen feuchte, schattige Standorte. Holz fällt in der Stadt an und Baumpfleger*innen sind froh, wenn sie das Holz nicht entsorgen oder häckseln müssen. So schließt sich ein Kreislauf.

Wenn die beimpften Stämme keine Pilze mehr hervorbringen, sind sie von dem Mycel der Pilze so zersetzt, dass vielerlei Insekten in das nun weiche Holz einziehen können. Dieser Reichtum an Arten und Biodiversität hilft uns, im Einklang mit der Natur zu gärtnern. Zudem würden wir gerne mit Kaffeesatz aus einem nahegelegenen Café experimentieren. Auch hier schließt sich der städtische Kreislauf.

Pilzzucht im großen Maßstab ist nicht ganz einfach und bisher haben wir zwar großes Interesse, aber kaum Erfahrung damit. Deswegen möchten wir sehr gerne mit fachkundiger Beratung in den Anbau starten und möglichst vielen GemüseheldInnen und Interessierten theoretisches und praktisches Wissen an die Hand geben.

Pilzanbau macht gerade in der urbanen Landwirtschaft viel Sinn. Darin möchten wir Vorbild und Vorreiter*innen sein. Denn wo immer es in der Stadt Grundstücke für städtischen Anbau gibt, sind Häuser und damit Schatten nicht weit. Und Pilzzucht ermöglicht über die Sortenwahl eine reiche Ernte im Winter, wenn es an Gemüse nicht so viel zu ernten gibt.

Wer steht hinter dem Projekt?
Wir, die GemüseheldInnen Frankfurt haben uns kein geringeres Ziel gesetzt, als unsere Stadt essbar zu machen – und dabei das Klima zu schützen. In insgesamt 19 Gemeinschaftsgärten bauen 250 Ehrenamtliche Obst und Gemüse an und wollen zeigen, wie die städtische Landwirtschaft von morgen aussehen könnte: gesunde, frische Lebensmittel direkt vor der Haustüre ernten, lange Transportwege vermeiden und Unmengen CO2 einsparen. Der Schlüssel dazu liegt für uns in der Kombination aus Permakultur, Market Gardening und innovativen Konzepten, wie zum Beispiel der Pilzzucht mitten in der Großstadt. Die GemüseheldInnen werden getragen vom gemeinnützigen Verein BIONALES – Bürger für regionale Landwirtschaft und Ernährung e.V.

Was könnt ihr mit ca. 1.940 Euro bewirken?
Mit eurer Unterstützung könnten wir Pilzzucht in 10 Gemeinschaftsgärten verwirklichen und durch Weiterbildung langfristig als städtische Form der Nahrungsmittelproduktion etablieren.

Wir möchten einen zweitägigen Kurs mit einem Pilzzucht Experten in unseren Gärten organisieren, um möglichst viele unserer Gemeinschaftsgärtner*innen zu Multiplikator*innen in Sachen Anbau essbarer Pilze im Garten weiterzubilden. Um allen, die gerne mitmachen möchten die Teilnahme zu ermöglichen, soll das Honorar des Pilzexperten (650 €) nach solidarischem Prinzip von den Teilnehmenden bezahlt werden – und der Rest von der one for the planet-Spende übernommen werden. Für einen gelingenden Start unserer Pilzzucht brauchen wir außerdem folgende Sachmittel:

  • Pilzbrut
  • Löschkalk zum Sterilisieren
  • Gips
  • Baumstämme, falls nicht genug von der Stadt zusammen kommen
  • Kettensäge, Akkusäge und/oder Handsägen
  • Akkuschrauber
  • Material, um Gerät zum Erde sterilisieren selbst zu bauen (Schubkarren, Gaskocher, Gasflasche)
  • Bücher über Pilzanbau
  • Hitzebeständige, lebensmitteltaugliche Growbags für Kaffeesatz-Pilzzucht

Mit unserem Projekt denken wir groß, denn wir glauben, das Klima braucht jetzt und schnell Vorbildprojekte zum Nachmachen – deshalb wollen wir sobald wie möglich loslegen und dann in zehn Gemeinschaftsgärten bis zu fünf Jahre lang Pilze ernten.

Organisation: GemüseheldInnen Frankfurt / BIONALES – Bürger für regionale Landwirtschaft und Ernährung e.V.
Projektstandort: Frankfurt
Webseite: www.gemueseheldinnen-frankfurt.de

Fotos: GemüseheldInnen Frankfurt

Du bist noch nicht dabei? Werde jetzt mit 1€ im Monat Teil von one for the planet und entscheide bei der kommenden Abstimmung direkt mit!