Jeden Monat stimmen wir alle gemeinsam darüber ab, welches Projekt wir mit den gesammelten Euros fördern. Dafür stehen immer drei nachhaltige Projekte zur Wahl, die wir im Vorfeld hier auf unserem Blog vorstellen. Im Juni 2021 beschäftigen wir uns mit dem Thema Lebensmittelverschwendung.
15.000 Frische-Anhänger gegen Lebensmittelverschwendung
Worum geht es bei dem Projekt?
Wir finden, Essbares hat nichts auf dem Kompost oder gar im Müll zu suchen. Bevor es dort landet, sollte es wenigstens versucht werden, dem Lebensmittelkreislauf zuzuführen. Eine Reihe von Studien liefern Zahlen, wieviel Lebensmittel pro Jahr weggeworfen werden. Jedoch gibt es keine Statistik darüber, wieviel gesundes Obst und Gemüse aus Gärten tatsächlich auf dem Kompost landet. Wir sind davon überzeugt, dass diese Zahl enorm hoch ist.
Wir wissen, dass Menschen vom Land und Kleingärtner:innen oft saisonale Überernten beispielsweise von Zucchini, Kirschen oder Äpfeln produzieren und andere wiederum vom Handel abhängig sind. Schnell stand fest, dass zwischen diesen beiden Gruppen eine Brücke entstehen sollte.
Unsere bundesweite Plattform www.direktvombeet.de ist eine Art spezialisierter Kleinanzeigenmarkt für alles, was im (Klein-)Garten wächst. Eine Herausforderung ist jedoch, dass einige Gärtner:innen und Senior:innen nicht sehr internetaffin sind. So kam vermehrt der Wunsch auf, das Angebot auch in die analoge Welt zu überführen. Dafür möchten wir die Aktion „Anhänger von Frische“ für das Gartentor nochmal ins Leben rufen.
Dieser Anhänger wird an das Gartentor angebracht. Damit signalisieren (Klein-)Gärtner:innen, dass in diesem Garten keine Früchte auf dem Kompost landen. Man darf hier gern fragen, ob Obst oder Gemüse übrig ist. Auch werden hier Tipps gegeben bzw. Hilfe beim Ernten angenommen.
Wir möchten damit die Bewohner:innen der Stadt zum Spaziergang durch die Gartenanlagen animieren und gleichzeitig die Hürde des Ansprechens abbauen. Wir brechen damit alte Vorurteile zwischen Bewohner:innen und Gärtner:innen auf. Unserer Überzeugung nach werden Menschen, welche sich über Herkunft, Anbau und Transporte von Garten-Obst und Gemüse beschäftigen, den Wert der Ware ganz anders betrachten. Gleichzeitig trägt das Projekt dazu bei, Lebensmittel zu retten und vor dem Kompost zu bewahren.
Wer steht hinter dem Projekt?
Direkt vom Beet wurde von dem heutigen Vereinsvorsitzenden Thomas Seidel in 2018/2019 als private Initiative gegründet. Die Gründung des gleichnamigen und gemeinnützigen Vereins fand im Juni 2020 statt. Hauptziel unseres Vereins ist der Umweltschutz. Gleichzeitig wollen wir die Rolle des Kleingartens bzw. die Wahrnehmung der Kleingartenanlagen verändern. Kleingärten haben neben der Erholungsrolle in erster Linie eine Versorgungsrolle. Es gibt hier viel Obst und Gemüse oder selbst einfach nur Pflanzen, die getauscht oder verkauft werden.
Wenn privates Tauschen selbstverständlich wird, sind saisonal mehrere Tonnen Früchte zusätzlich auf dem Markt und jede NICHTimportierte Frucht spart Energie und CO2, zurückzuführen auf die Produktion, Verpackung und Transporte. Zudem haben Gartenfrüchte kurze Wege und sind unverpackt. Die Lust auf’s Selbstversorgen steigt, sobald man sich mit dem Thema beschäftigt. Jeder Bio-Garten mehr in der Stadt ist Lebensraum für Insekten und reinigt die Stadtluft.
Wir führen an der Volkshochschule Chemnitz Kurse für die Idee durch. Geplant sind weitere Kursangebote für das Verwenden und Lagern von Gartenprodukten nach der Ernte. Weiter schweben uns Angebote mit und für Kinder im Garten vor, um die Herkunft, Anbau und Geschmack von Obst und Gemüse zu vermitteln. Die Internetplattform www.direktvombeet.de ist eine komplette Eigenentwicklung und eine Android-App steht in Google-Play zum Download bereit. Eine IOS-App ist bereits in der Entwicklung.
Was könnt ihr mit etwa 1.500 Euro umsetzen?
Zusammen haben die Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig 756 Kleingartenanlagen, welche in dem jeweiligen Stadtverband für Kleingärtner organisiert sind. In Zusammenarbeit mit dem Stadtverband Chemnitz der Kleingärtner e.V. , dem Stadtverband Dresdner Gartenfreunde e.V. und dem Stadtverband Leipzig der Kleingärtner e.V. möchten wir noch im Juli, also mitten in der Erntesaison an alle 756 Kleingartenvereine ein Starterset mit folgendem Inhalt zusenden:
• Anhänger für das Gartentor
• Anschreiben mit einer Anleitung für den Vereinsvorstand
• Aushänge für die Kleingartenanlagen
Es werden ca. 15.000 Anhänger aus Kunststoff-Folie mit UV-festem Druck benötigt (Kosten für die Anhänger ca. 1.300 Euro). Sie sollten auch im Folgejahr noch lesbar sein. Weiterhin werden die Umschläge und Papier sowie das Porto als Dialogpost-Versand benötigt.
Das Gesamtprojekt wird ca. 1.850 Euro kosten. Den Rest werden wir aus Vereinsmitteln aufbringen.
Organisation: Direkt vom Beet e.V.
Projektstandort: Chemnitz, Dresden, Leipzig
Webseite: www.direktvombeet.de
Fotos: Thomas Seidel, Direkt vom Beet e.V.
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