Unsere erste Abstimmung im neuen Jahr steht an! Jeden Monat dürfen alle Unterstützer*innen von one for the planet mitentscheiden, welches nachhaltige Projekt wir finanzieren sollen. Dafür stehen jedes Mal drei Klima- und Umweltschutzprojekte aus Deutschland zur Wahl. Die drei Vorhaben für unsere Januar-Abstimmung stellen wir nun nacheinander hier auf unserem Blog vor.
30-40 Pflanzen als Nahrungsangebot für Insekten
Worum geht es bei dem Projekt?
Wir sind eine Kleingartenanlage, gelegen in einem Siedlungsgebiet am östlichen Stadtrand von Berlin – eigentlich ideale Bedingungen für Insekten. Das stimmt bezüglich des Nahrungsangebotes leider nur bedingt. Durch die klimatischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte haben sich deutlich sichtbar zeitliche Verschiebungen ergeben. War früher die Obstbaumblüte ab etwa Mitte April der Start für das Ausschwärmen der Bienen hat sich das um etwa 2-3 Wochen nach vorn verschoben, natürlich immer abhängig von den örtlichen Witterungsbedingungen. Start heißt, dass die Bienen auf Nahrungssuche gehen. Einschränken muss man, dass das vor allem Hummeln und Wildbienen betrifft. Die fliegen meist schon ab 8 Grad Celsius, Honigbienen nicht unter 12. In dieser vorgezogenen Zeit ist das Nahrungsangebot gering, die Obstbäume blühen nämlich nicht wesentlich früher als bisher. Weitere Zeiträume mit bei typischem Bewuchs eingeschränktem Nahrungsangebot haben wir im Mai (nennenswerter Blumenwuchs meist erst ab Juni) und im Oktober (die typischen Gartenblüher sind weg).
Ausgehend davon zielt unser Projekt darauf, die genannten Zeiträume durch geeignete Pflanzen zu überbrücken. Diese gibt es schon lange, sie gehören bisher nicht zum in unserem Verständnis üblichen Bewuchs. Ein weiteres Ziel ist es, aufzuklären und zu sensibilisieren bezüglich der Möglichkeiten „Mensch und Natur weiter zu verbinden“. Dazu werden Fachartikel speziell in Kleingärtnerpublikationen aber auch direkte Kontakte im anliegenden Siedlungsgebiet gehören.
Wer steht hinter dem Projekt?
Unsere Kleingartenanlage gibt es seit 1980 und hat 96 gärtnerisch genutzte Parzellen. Neben Obstgehölzen gehören dazu Gemüsebeete und vielfältige immer schön anzusehende Blumenrabatten. Wir haben 2017 begonnen, eine Gemeinschaftsparzelle im Sinne der o.g. Zielstellung umzugestalten und somit erste Erfahrungen gesammelt. Dort fallen insbesondere die Bienenstöcke ins Auge. Auf dieser Gemeinschaftsparzelle und im Rahmengrün gibt es genug Flächen, die wie beschrieben genutzt werden. Wie auch schon bei anderen Projekten werden unsere Anlagenkinder mit einbezogen, so sind zum Beispiel Gießpatenschaften mit Elternunterstützung angedacht. Auch wurden bei den Kinderfesten der letzten Jahre u.a. Vogelhäuschen, Nistkästen und kleine Insektenhotels gebaut. Nicht unerwähnt soll bleiben, das die Kinder einer benachbarten Kita regelmäßig unsere Anlage zum Spazieren gehen nutzen und immer viel sehen wollen oder Fragen haben. Ostereiersuchen oder Erntefeste sind hier als Beispiele genannt. Sie waren auch kurz nach dem Bau der Blumenwiese vor den Bienenstöcken bei uns.
Was könnt ihr mit ca. 1.850 Euro bewirken?
Es sollen im Rahmengrün (Parkplatzrand, Festwiese, Randbereich zu einer Straße) und auf der Vereinsparzelle 30-40 Büsche und Bäume neu gepflanzt werden. In der Nähe unserer Kleingartenanlage gibt es 2 Baumschulen/Gärtnereien, die wir geeignet mit einbeziehen wollen. Geeignet heißt, dass die vorgesehenen Pflanzen nicht zum typischen Gärtnereiangebot gehören, also beschafft werden müssen. Eine Internetrecherche bei verschiedenen Baumschulen/Gärtnereien hat die Preissituation dargestellt, die sich zwischen 30-100 Euro pro Pflanze ergibt – je nach Pflanzenart, Wuchsform und Lieferhöhe. Die bisherige Auswahl enthält u.a. Felsenbirne, Eberesche, Rotdorn, Hartriegel, Forsythie, Japanische Kornelkirsche, Gemeiner Faulbaum oder Sal-Weide. Natürlich wird auch neue Erde gebraucht und Stützpfähle. Die Erde kommt von einem Kompostierbetrieb in der Nähe, Nachhaltigkeit steht auch hier im Vordergrund.
Organisation: Kleingartenverein Elsenstraße e.V.
Projektstandort: Berlin-Hellersdorf
Webseite: www.kga-elsenstrasse.de
Fotos: Lutz-Dieter Elsner
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