Müll vermeiden und reduzieren – was hat es mit Zero Waste auf sich?

Diesen Beitrag hat Laura für unseren Blog geschrieben.

Bist du auch manchmal überrascht davon, wie viel Müll dein Haushalt in einer Woche produziert? Pro Tag verursachen wir teilweise bis zu 1 Kilogramm Müll! Obwohl Deutschland recht gut darin ist, zu recyceln, gehören wir auch zu den Weltmeistern in der Produktion von Müll. 

Der Umwelt zuliebe ist es wichtig, die Müllproduktion zu reduzieren. Das geht zum Beispiel mit dem sogenannten Zero Waste Ansatz, der darin besteht, den eigenen Müll deutlich zu reduzieren. Wie das geht, warum Zero Waste wichtig ist und was das mit der Kreislaufwirtschaft zu tun hat, verraten wir dir hier. 

Was ist Zero Waste?

Die Grundidee der Zero-Waste-Bewegung ist einfach: Müll wird boykottiert. Wer an der Bewegung teilnimmt, möchte so wenig Müll wie möglich produzieren und idealerweise eines Tages ganz ohne Müll auskommen. Das ist gar nicht so einfach, aber schon der Weg hin zur Müllvermeidung ist sehr wichtig. 

Im Rahmen der Zero-Waste-Bewegung gibt es zahlreiche Vlogs, Tutorials und Instagram-Accounts, die vormachen, wie wir mit geringen Umstellungen weniger Müll produzieren. Das fängt schon damit an, beim Coffee to go den eigenen Becher zu nutzen oder öfter mal in einem Unverpackt-Laden einzukaufen.

Warum vermeiden statt recyceln?

Wenn du dir vor Augen führst, dass weltweit zwei Milliarden Tonnen Müll pro Jahr produziert werden, wird schnell deutlich, warum die Müllreduktion wichtig ist. Selbst gut recycelter Müll verschwindet schließlich nicht einfach von der Erdoberfläche. Im Gegenteil, Länder wie Deutschland exportieren ihren Müll zum Recycling. So haben sie eine „reine Weste“, aber der teils giftige Müll landet in Ländern wie Malaysia, wo Arbeiter:innen unter sehr schlechten Bedingungen das Recycling übernehmen. Da dabei oft keine strengen Standards gelten, landet ein guter Teil des Abfalls aus reichen Industrieländern dennoch im Ozean oder unter der Erde.

Um also zu vermeiden, dass dein Haushaltsmüll viele Jahre oder gar Jahrhunderte lang weiter zirkuliert, ist die Müllvermeidung im Sinne von Zero Waste die nachhaltigste und einfachste Wahl. Die folgenden Gründe führen dir noch einmal vor Augen, warum die Vermeidung von Müll so wichtig ist:

  • Ressourcenverbrauch: Recycling verbraucht Ressourcen. Sei es bei der Verbrennung, beim Schmelzen oder bei der Verarbeitung von altem Papier, Energie ist nötig und CO2 entsteht. Zwar ist Recycling deutlich besser für die Klimabilanz als der Wegwerf-Trend, aber durch die Vermeidung von Müll ist das ressourcenintensive Recycling gar nicht erst nötig.
  • Umweltschutz: Trotz des guten Recyclingsystems in Deutschland landen auch hierzulande Schlacke, Staub und Schadstoffe in der Erde. In vielen anderen Ländern ist es nach wie vor üblich, Müll einfach in eine Deponie oder gar in das Meer zu werfen, was eine große Belastung für Flora und Fauna darstellt. 
  • Gesundheit: Die Umweltverschmutzung durch Müll schadet nicht nur dem Ökosystem, sondern auch unserer Gesundheit. Denn Schadstoffe wie Mikroplastik gelangen in unser Trinkwasser und in unsere Nahrung. Auch die Gesundheit von Tieren leidet darunter. 
  • Kosten: Wusstest du, dass deutsche Städte und Gemeinden pro Jahr bis zu 700 Millionen Euro ausgeben, um Zigarettenkippen und Einwegplastikprodukte zu beseitigen? Noch viel mehr Kosten fallen für Müllsammlung und Recycling an. Indem wir weniger Müll produzieren, reduzieren sich diese Kosten, die letztendlich von Steuerzahler:innen übernommen werden.

Die Kreislaufwirtschaft und Zero Waste

Zero Waste ist ein Konzept, das Menschen im Alltag umsetzen können. Aber ein großer Teil des Mülls in Deutschland stammt aus der Industrie, weshalb es wichtig ist, auch dort an der Müllvermeidung zu arbeiten.

Dabei hilft der Gedanke der Kreislaufwirtschaft, der in Deutschland auch im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz festgehalten ist. Die Idee dahinter ist, dass alle Produkte, Materialien und Komponenten innerhalb eines Kreislaufs wertvoll sind und immer wieder genutzt werden können. Auf Müll bezogen ist hier das Recycling wichtig, aber auch der Punkt, nur so viel Müll zu produzieren, wie auch wiederverwertet werden kann. 

Gebrauchte oder defekte Gegenstände werden in der Kreislaufwirtschaft repariert und wiederverwendet. Idealerweise müssen so kaum neue Ressourcen in den Kreislauf gegeben werden. Diese nachhaltige Maxime kannst du auf deinen eigenen Alltag anwenden, indem du versuchst, weniger Gegenstände wegzuwerfen und sie stattdessen zu reparieren oder ihnen einen neuen Nutzen zu geben. 

Wie kann ich meine Müllproduktion reduzieren?

Keine Sorge, niemand verlangt von dir, komplett auf Plastik oder andere Wertstoffe zu verzichten! Zu 100% Zero Waste zu leben ist kompliziert. Aber der Weg ist hier das Ziel. Mit diesen Alltags-Hacks kannst du deinen Müllverbrauch im Handumdrehen reduzieren:

  • Mit Stoffbeuteln einkaufen
  • Im Unverpackt-Laden oder auf dem Markt einkaufen
  • Papiertaschentücher durch Stofftaschentücher ersetzen
  • Spülschwämme durch wiederverwendbare Baumwoll-Lappen ersetzen
  • Seifenstücke statt Shampoo nutzen
  • Eine Menstruationstasse oder waschbare Perioden-Unterwäsche statt Tampons und Binden nutzen
  • Mit selbstgemachten Hausmitteln ökologisch putzen
  • Bienenwachstücher statt Aluminium- und Frischhaltefolie verwenden
  • Eigene Flasche und eigenen Becher sowie Tupperdose parat halten

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